Bevor man in die historische Altstadt von Veringenstadt mit ihren winkligen Gassen und malerischen Fachwerkhäusern gelangt, kann man einen kleinen Abstecher zur Wallfahrtskirche Maria Deutstetten, etwa 800 m nördlich Veringenstadt machen. Hinweise auf den Apostel Jakobus gibt es keine, dafür aber an der Nordwand ein ehemaliges Altarblatt mit dem Bildnis des berühmten Reichenauer Mönchs und Gelehrten Hermann des Lahmen unter der Madonna.
Durch die Deutstetter Straße kommt man in die denkmalgeschützte Stadt, die wohl im 13. Jh. von den Grafen von Veringen im Schutz ihrer Burg angelegt worden ist. Beim Strübhaus, einem um 1500 entstandenen Fachwerkbau, geht man zur Nikolauskirche und zur Burganlage hinauf („Am Kirchberg“). Oben auf dem Bergsporn genießt man einen herrlichen Rundblick über das von der Lauchert umschlungene Städtchen und das von wild zerklüfteten Karstfelsen flankierte romantische Tal. Durch einen Torbogen betritt man die Burganlage, wo südlich des Turmstumpfes die schlichte Peterskapelle steht, in der auch einige Hinweise auf die Verehrung des hl. Jakobus zu finden sind.
Im Städtchen verdienen besonders das Rathaus als ältestes Rathaus von Hohenzollern mit dem Heimatmuseum und das spätgotische Spitalgebäude, in dem 1429 eine „Bruderschaft zur gegenseitigen Hilfe in Not“ gegründet wurde, unsere Aufmerksamkeit..
An der Lauchertbrücke verabschiedet uns die Skulptur des Neandertalers, dessen Spuren in zahlreichen Höhlen der Jurafelsen entdeckt worden sind. Wenige Meter nach Ortsende biegen wir auf einer kleinen Brücke rechts ab, unterqueren die B 32 und wandern mal links, mal rechts der Bahntrasse der Hohenzollerischen Landesbahn durch die weite Talmulde nach Veringendorf.
Dort angekommen, überquert man zunächst die stark befahrene B 32, geht gleich darauf beim Rathaus links über die Lauchertbrücke ins Oberdorf und gelangt auf der Oberdorf- und Kirchstraße, vorbei am Nepomukturm, zur Pfarrkirche St. Michael, die als älteste Pfarrkirche Hohenzollerns gilt und im Altarraum sehr gut erhaltene Fresken aus den Jahren um 1330 beherbergt.
Veringendorf ist ein Ort mit einer sehr alten und intensiven Jakobusverehrung. 1444 wird erstmals ein Jakobusaltar mit einer Jakobuspfründe und 1697 eine Jakobuskapelle erwähnt. Auch ikonografisch ist der Kult des Apostels belegt. Das erinnert daran, dass Veringendorf einst Zwischenstation vieler Jakobspilger und Stätte einer weit ins Mittelalter zurückreichenden Jakobusverehrung gewesen ist.
Wir verlassen das alte Pfarrdorf durch die Hochbergstraße, biegen nach 1 km in einer Linkskurve rechts ab und gelangen auf dem zuerst links, dann rechts der Eisenbahnlinie entlangführenden Wanderweg in ca. einer halben Stunde nach Jungnau. Schon von weitem ist der mächtige Bergfried neben der St. Annakirche auf dem ehemaligen Burghügel zu erkennen, der sich wie eine Insel aus dem unteren Laucherttal erhebt. Die heutige von einem achteckigen Dachreiter mit Zwiebelhaube bekrönte Pfarrkirche ist aus der erwähnten Burgkapelle hervorgegangen.Direkt an der Kirche St. Anna pilgert man nach links der Bruckstraße folgend an einem Tante-Emma-Laden vorbei, der sieben Tage die Woche geöffnet hat. Nach Überquerung der Lauchert biegt man vor der Bahnlinie rechts Richtung Sportplatz ab, wo Jungnau jetzt verlassen wird. Vorbei an Steinbruch und Schotterwerk kreuzt man mehrfach Lauchert und Bahnlinie. Über eine kleine Lauchertbrücke verlässt man den Feldweg und gelangt über einen wildromantischen Pfad an eine vom Lions Club Sigmaringen-Hohenzollern aufgestellte, speziell gefertigte Jakobspilgerbank, die mit einer herrlichen Aussicht über das Laucherttal zum Verweilen einlädt. Bald verlässt man das breite Tal der Lauchert und teilt den Pilgerweg mit der Wittbergrunde, einem der Donau-Felsen-Läufe. Nach zwei kurzen Abstechern zunächst zur „Ruine Altes Schloß“ und dann zum „Nägelesfelsen“ mit jeweils großartigen Ausblicken auf das Laucherttal erreicht man mit dem Parkplatz „Sieben Kirschbäume“ Sigmaringer Terrain.
Jetzt geht man Richtung SRH-Kliniken oberhalb der neuen „Berta-Benz-Schule“ vorbei und unterquert die Hohenzollernstraße. Unterhalb der SRH-Kliniken führt der Pilgerweg dann nach rechts über zahlreiche Treppenstufen auf die Hohenzollernstraße, der wir an der Jugendherberge und mehreren Schulen vorbei folgen. Vor der Ludwig-Erhard-Schule pilgert man links und gleich wieder links, immer dem HW 2 mit dem roten Dreieck folgend, zum Aussichtspunkt „Mühlberg“, von dem man einen beeindruckenden Blick auf die Donau und das Sigmaringer Schloss hat. Anschließend führt uns der meist gut ausgeschilderte Weg ins Zentrum der Kreisstadt Sigmaringen.
In Sigmaringen lohnt sich ein Besuch des Hohenzollernschlosses mit der Schlosskapelle und dem Kunstmuseum. Unter den sehenswerten Werken sind auch einige ikonografische Zeugnisse der Jakobusverehrung aus den hohenzollerischen Landen. Auf halber Höhe zwischen Schloss und Stadt ist die Stadtpfarrkirche St. Johann, eine barocke Saalkirche mit der Wiege des Hl. Fidelis, ebenso einen Besuch wert wie das im Sigmaringer Zentrum stehende Fidelishaus, in dessen Kapelle mehrere Apostelbilder, unter anderem auch eine Darstellung des Hl. Jakobus zu sehen sind.